Pfarrkirche Gerersdorf
Die Kirche in Gerersdorf wurde um 1280 errichtet und ist dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Im Jahr 1980 erfolgte eine Innenrennovierung, die wertvolle Erkenntnisse zur Baugeschichte erbrachte. Im Kirchenführer erfahren Sie mehr über die Besonderheiten der Pfarrkirche Gerersdorf.
Pfarrkirche Prinzersdorf
Die Kirche ist der Heiligen Familie geweiht.
Das Steinmosaik an der Außenfassade schuf der freischaffende Künstler Hermann Bauch
In der Kirche hinten findet sich in einem kleinen Andachtsraum die Darstellung der Heiligen Familie als Statuengruppe eines unbekannten Künstlers.
Geschichte der Pfarre Prinzersdorf
Der Text des Folders zur Geschichte der Kirche wurde von Gustav Urbanitsch verfasst, die Fotos stammen von Ferdinand Bertl.
Literaturhinweis:
50 Jahre Kirche zur Heiligen Familie 1966 – 2016
Herausgegeben von der Pfarre Gerersdorf-Prinzersdorf, verfasst von Georg Lohfink, Hausdruckerei der Diözese St. Pölten, 2016
(erhältlich in der Pfarrkanzlei, Tel. 0 27 42 / 80 01)
Pfarrkirche Hafnerbach
Pfarrgeschichte
Die Kirche von Hafnerbach liegt am Ostrand eines sanften Hügels, eines südlichen Ausläufers des Dunkelsteinerwaldes. An der Ostecke der Langhaustraufe befindet sich ein Konsolstein mit Maske, welcher eine ursprünglich romanische Bauform aufweist.
Schon 1248 wird die Kirche als Filiale von St. Pölten genannt.
Die Kirche in Hafnerbach - Seit 1260 ist Hafnerbach eine eigenständige Pfarre. Im Jahre 1529 erlitt sie Schäden durch die Türken. Ab 1633 ist sie mit der Herrschaft Hohenegg verbunden. 1629 erwarb Gräfin Barbara Montecuccoli (1583-1643) die Herrschaften Hohenegg von dem protestantischen Georg Caspar Herr von Neuhaus. Im Jahre 1668 wurde vom berühmten Raimund von Montecuccoli auch die Herrschaft Osterburg erlangt.
Die Baugeschichte stellt sich interessant dar, jedoch ist man oft auf Vermutungen angewiesen. So nimmt man an, dass die Kirche ursprünglich 3-schiffig war und später das heutige Gesicht einer Saalkirche erhalten hat.
Der Turm, welcher eine Höhe von 35,5 m aufweist, wurde um 1400 errichtet und ist ein Bau der Hochgotik. Im Chor hat man bei Renovierungsarbeiten feststellen können, dass es sich ursprünglich um einen romanischen Bau handelte, der später gotisiert wurde und seine heutige 1-jochige Gestalt mit 5/8-Schluss samt Kreuz- rippengewölbe auf durchlaufend gebündelten Diensten mit ungleichen Profilen (Ende 15. Jhdt) erhalten hat.
Das Langhaus ist eine Saalkirche mit Spiegeldecke, die von Stuckarbeiten und Fresken aus dem Leben des Heiligen Zeno geschmückt wird. Die Stuckarbeiten wurden 1698 von dem aus Hausleiten stammenden (geb.1648) in Wien ansässigen Andreas Marstaller hergestellt. Die Deckenfresken stammen vom Säusensteiner Maler Karl Johannes Ritsch. Die westliche Orgelempore aus 1690 ist 3-achsig mit Kreuzgratge- wölben. Südwestlich des Chores befindet sich ein ehemaliger Karner (oder Rundkirche) mit Apsis über hufeisenförmigem Grundriss und Tiefraum. In diesem Teil befindet sich die Sakristei. Darunter liegt die Gruft der Grafen Montecuccoli.
Nördlich dem Chor ist die "Alte Sakristei" angebaut (aus dem Ende des 17. Jhdt.), in der sich das Oratoriumsgeschoß befindet.
Ausstattung: Hochaltar von Josef Kepplinger aus Linz, 1881 mit neugotischen und neubarocken Elementen. Das Altarbild (1798) von Johann Wetzl zeigt den Hl. Zeno. Die beiden neubarocken Seitenaltäre (1891) stammen von Ferdinand Stufflesser aus Gröden. Am linken Altar befindet sich das Bild der "Heiligen Sippe", am rechten Seitenaltar sehen wir die "Kreuzigung mit Maria Magdalena". Diese beiden Bilder schuf Martin Johann Schmidt, der "Kremser Schmidt" im Jahre 1800. Eine besondere Zierde unserer Kirche sind die Deckenfresken, die uns Szenen aus dem Leben des Heiligen Zeno erzählen.
Der gesamte Innenraum vermittelt einen freundlichen, hellen und festlichen Eindruck.
Hl. Zeno
Im Zenobachgraben, auf halbem Weg zwischen Korning und Hafnerbach, dort wo der alte "Burgsteig" zur Hohenegg vorbeiführte, steht auf einem großen Granitblock ein Standbild des Heiligen Zeno aus dem Jahre 1725.
Selber wird der Hl. Zeno, Bischof von Verona, sicher nie in unserer Gegend gewesen sein. Und doch hielt sich in Hafnerbach durch die Jahrhunderte die fromme Sage vom wunderbaren Axt- bzw. Steinwurf.
Im fernen Italien, bei Verona, gab es im 3. Jhdt. schon ein Kloster. Dort bereitete sich ein junger Mann mit Frömmigkeit und mit Eifer darauf vor, auch anderen die Frohe Botschaft Jesu Christi verkündigen zu können. Es war Zeno. Zunächst galt sein Wirken Syrien und dem Heiligen Land. Später zog er dann in die Provinz Ufernorikum, also in unsere Gegend. Zu seiner Zeit gab es im heutigen Hafnerbach und in Wimpassing schon Siedlungen. Als nun der Hl. Zeno hierherkam, baten ihn sowohl die Bewohner von Wimpassing als auch die Bewohner von Hafnerbach, dass er in ihrem Ort eine Kirche bauen möge.
Da ging der fromme Mann zu jenem Stein und sagte: "Ich werfe diese Axt, wohin sie fällt, dort soll die neue Kirche stehen!" Er warf die Axt und sie fiel genau auf halbem Weg zwischen den beiden Orten. Nun begann erst recht der Streit. So warf St. Zeno noch einmal das Beil und es fiel nun dorthin, wo heute die Kirche steht. An den mißglückten Axtwurf erinnert bis in unsere Tage das Wimpassinger Kreuz.
Text: Auszug aus der Broschüre "Pfarrkirche St. Zeno Hafnerbach"
Filialkirche Sasendorf
Auf der nordwestlichen Anhöhe des Ortes Sasendorf steht die, dem Hl. Erasmus ge-
weihte, spätgotische Kirche. Die heutige Gestalt erhielt sie nach 1495 aus den Mitteln
des Testaments von Stephan Uttendorfer.
Da in diesem Testament vom "Wiederaufbau der Kapelle in Sasendorf" gesprochen
wird, wissen wir, dass es schon einen Vorgängerbau gegeben hat.
An der Westfront befindet sich ein Dachreiter unter einem Spitzhelm aus dem
Jahre 1898. Das Langhaus weist Spitzbogenfenster auf, die im 17. Jhdt. erneuert
wurden und für diesen Baustil typische Strebepfeiler.
An der Südseite befindet sich ein Segmentbogenportal, durch welches man die Kirche
betritt. An der südlichen Langhausfront befindet sich eine spätgotische Wandmalerei,
die den Hl. Christophorus darstellt. Diese Malerei ist derzeit nicht sichtbar, da sie mit
Verputz abgedeckt wurde (es fehlten die Mittel zu einer fachgerechten Restaurierung,
die jedoch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden kann).
Der Innenraum der Kirche ist ein 3-jochiges Langhaus mit Netzrippengewölbe, Ende
15. Jhdt. Die spätgotische, 2-achsige Westempore würde ein unkundiger Besucher als
original betrachten. Diese Empore stammt jedoch aus der Kirche in Neumarkt an der Ybbs und wurde 1992/93 hierher übertragen und eingebaut.
Zwischen Langhaus und Altarraum, dem Chor befindet sich ein spitzbogiger Triumph-
bogen. Der Chor selbst (der Altarraum) hat einen 3-seitigen Schluss mit einbeziehen-
dem Netzrippengewölbe und 5/8 Schluss.
Einzigartig sind in der Kirche die drei Altäre, die aus der ehemaligen Burgkapelle in
Hohenegg stammen und nach deren Entweihung im Jahre 1787 hierher gekommen sind.
Ganz besonders wertvoll ist der Seitenaltar aus der ersten Hälfte des 17. Jhdt. zu nennen, der von Georg Kaspar von Neuhaus gestiftet wurde (an der Predella sind Wappen der Familie Königsberg und Teuffenbach in Gedenken an seine Gemahlinnen).
Die größte Wohltäterin dieser Kirche war sicherlich Anna-Josephine, die Witwe von Graf Hugo Montecuccoli. Sie trug die Kosten für die Errichtung des Turmes und sie malte auch ein neues Hochaltarbild sowie die Kreuzwegbilder, die unvollendet blieben.
In der Kirche werden alljährlich zweimal Messen gehalten und zwar zum Fest des
Heiligen Erasmus, Anfang Juni und Ende Oktober.
Es werden jedoch nicht nur diese beiden Messen abgehalten, sondern bei Maian-
dachten, Kreuzwegandachten, Betstunden und weiteren anderen Anlässen versam-
melt sich die Sasendorfer Gemeinde gerne in ihrer Kirche.